Früh am Morgen brechen wir auf. Nachdem die Nashörner die Straße freigemacht haben und wir dem Ranger gezeigt haben, dass wir keine Giraffe im Kofferraum haben, verlassen wir den Krüger.

Als erstes geht es nach Melalane, Geld holen. Bei der First National Bank bekommen wir im Krüger kein Geld.

Danach gradewegs zur Grenze. Einen Ausreisestempel haben wir schnell. Dem Grenzbeamten müssen wir nur noch Infos über den Euro-Wechselkurs geben (Kontrollfrage?). Den Bus hinter uns haben wir gut abgepasst. Auf der swasiländischen Seite bekommen wir einen Einreisestempel und eine Erlaubnis für die Überführung unseres Autos. Leider geht uns ein Zettel fliegen. Nach einer kleinen Tanzeinlage, um den Zettel zu fangen werden, wir fast unkontrolliert über die Grenze gelassen.

Nach der Einreise folgen wir der Straße nach Piggs Pick. Hier halten wir an einem Aussichtscafé und genießen die Aussicht bei Regen(!). In den kleinen Läden nebenan wird Handarbeit aus Swasiland angeboten – sehr unaufdringlich – also schlage ich beim Schmuck zu. Auch wenn die FNB beim Bezahlen wieder unsere Kreditkarte verweigert.

Weiter geht es durch forstwirtschaftlich genutzte Gebiete, über bergige Straßen bis nach Mbabane der Hauptstadt des Landes. Kühe und Ziegen grasen neben der Straße und stehen manchmal auch mittendrauf. Nach einem kleinen Umweg (Schilder lesen ist hier nicht so leicht) fahren wir auch durch das Regierungsviertel. Auch die größte Stadt des Landes Manzini liegt auf unserem Weg. Wir nehmen die Hauptverkehrsstraße einmal quer durch die Stadt, steigen aber nicht aus. Proviant haben wird noch genug.

Viel zu früh erreichen wir den Treffpunkt, an dem uns um 16 Uhr jemand für unsere Nacht im Stone Camp im Mkhaya Game Reserve abholen soll. Im kleinen Laden versichern wir uns, dass wir richtig sind, denn außer dem Laden, einer kleinen Werkstatt, neben der Autowracks liegen, und dem Schild ist nicht viel zu sehen. Wir fahren also in die nächste Stadt und essen erstmal zu Mittag.

Um 15.50 Uhr sind wir wieder am Treffpunkt. Keiner da außer uns. Wir warten, kurze Zeit später taucht ein weiterer Toyota Corolla mit vier deutschen Insassen auf. Sie wollen auch ins Camp. Wir scherzen zusammen, dass wir vermutlich die letzten Fotos von unseren Autos machen.

Doch Ranger Africa (er hat uns seinen Ausweis gezeigt) und Camp Chefin Marilyn holen uns ab. Über eine holprige Strecke geht es mit den Autos durch ein erstes Tor in das Basecamp. Für alle steht Saft und Wasser bereit und, da uns noch eine Safarifahrt bevorsteht, nutzen wir alle noch mal die Toiletten.

Die Fahrt in dem offenen Wagen durch das Reservat kommt einem eher wie eine Achterbahnfahrt vor. Africa hält immer wieder für Tiere an. Unter anderem neben einem Nashorn (white), das sich von uns streicheln lässt. Es wurde von Menschenhand großgezogen, da die Mutter früh starb. Außerdem sehen wir wieder einige Antilopen, Warzenschweine und Giraffen. Hinzu kommt eins der selteneren Nashörner (black), das nicht Gras, sondern von Sträuchern frisst und deshalb gut an der Rückenmuskulatur erkennbar ist. Für eine kurze Teilstrecke laden wir einen bewaffneten Ranger ein. Er jagt eigentlich Wilderer, aber Africa versucht mit ihm zusammen Bilder von einem Nashornjungen zu machen. Es klappt, aber beim ersten Versuch wird das Muttertier aggressiv und Africa zieht sich schnell zurück. Lacht aber sofort wieder.

Im Camp halten wir an einer Bus(ch)haltestelle, eine Konstruktion, um den Wagen leichter verlassen zu können. Es ist fast dunkel. Unsere Hütten können wir also erst morgen richtig sehen, da sie nur mit Petroleumlampen beleuchtet sind. Die Wände sind offen.

Das Abendessen wird unter dem Wurstbaum am Lagerfeuer gereicht. Es gibt eine undefinierbare Vorspeise, eine undefinierbare Suppe (süßlich), Kudufleisch und Bratwürste mit Beilagen als Hauptspeise und einen warmen Obstkuchen zum Nachtisch. Danach wird Tee und Kaffee angeboten.

Die weibliche Belegschaft zelebriert danach noch einige Tänze, die sie sonst traditionell an Feiertagen tanzen. Die Gäste müssen natürlich am Ende alle mitmachen.

Um 5.30 Uhr ist die Nacht im Camp vorbei, wir wollen auf einem Bushwalk weitere Tiere sehen. Wir lauschen den Tieren in der Umgebung und versuchen zu schlafen. Ein Vogel hat wohl ein Lied aus der Vorführung studiert und hält uns davon ab.


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